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Q & A: Endoparasiten bei Hund & Katze kurzgefasst

A. Welche Parasiten können wir im Kot unserer Haustiere nachweisen?

Zu den häufigsten Parasiten unserer Haustiere gehören Giardien, Spul-/Haken-/Haar- und Peitschenwürmer, Kokzidien, Bandwürmer und Lungenwürmer.

 

Welche unterschiedlichen Gruppen gibt es und welche Parasiten sind bei Hund und Katze von Bedeutung?

  1. Nematoden (Rund-/bzw. Fadenwürmer):

Lungen-, Spul-, Haken-, Haar- und Peitschenwürmer, Dirofilarien (Herz-/ und Hautwürmer)

  1. Protozoen (Einzeller):

Giardien, Cryptosporidien, Kokzidien

  1. Plathelminthen (Plattwürmer):

Dipylidium caninum (Gurkenkernbandwurm), Echinococcus granulosus/multilocularis (Hunde-/Fuchsbandwurm), Bandwürmer der Gattungen Taenia und Mesocestoides

 

B. Welche Parasiten können von unseren Haustieren auf den Menschen übertragen werden?

Bei Parasiten, die von unseren Haustieren auf den Menschen übertragen werden können handelt es sich um sogenannte Zoonosen. Unter anderem können Spul- und Hakenwürmer, Giardien, Dirofilarien, Kokzidien und Bandwürmer auf Menschen übertragen werden. In den meisten Fällen fungiert der Mensch als Fehlwirt und es kommt zu keinerlei oder nur zu milden Symptomen. Allerdings können teilweise auch schwere Erkrankungen wie die alveoläre Echinokokkose nach einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm oder bei Infektionen mit Toxoplasma gondii während der Schwangerschaft auftreten.

Besonders gefährdet sind Kleinkinder, ältere, chronisch kranke und anderweitig immunsupprimierte Menschen.

 

C. Wie infizieren sich unsere Haustiere?

Spul-/Haken-/Haar-/Peitschenwürmer:

Mit dem Kot werden Eier ausgeschieden, in denen sich in der Umwelt die infektiöse Larve entwickelt. Die Infektion erfolgt oral durch die Aufnahme larvenhaltiger Eier oder der bereits ausgeschlüpften Larven. Welpen können sich zusätzlich über die Plazenta oder über die Muttermilch infizieren. Im Fall von Hakenwürmern ist auch eine Infektion über Larven, die sich durch die Haut bohren (Larva migrans cutanea) möglich. Nach Wanderung durch den Körper siedeln sie sich im Zielorgan an und produzieren neue Eier.

Dirofilarien:

Larven (Mikrofilarien) von Dirofilarien werden durch Stechmücken bei der Blutmahlzeit aufgenommen und über folgende Stechakte von Tier zu Tier übertragen.

Giardien:

Das infektiöse Stadium der Giardien sind widerstandsfähige Zysten. Sie sind sofort infektiös und können in der Umwelt lange Zeit überdauern. Die Infektion erfolgt ausschließlich über orale Aufnahme. Häufige Infektionsquellen sind kontaminierte stehende Gewässer wie Teiche, Pfützen oder auch Näpfe.

Cryptosporidien:

Der Hauptübertragungsweg ist der direkte Kontakt zu infizierten Tieren und die Aufnahme von kontaminiertem Wasser und Futter. Infizierte Tiere scheiden die sofort infektiösen Oocysten mit dem Kot in großer Zahl aus, die in der Umwelt über Monate überleben können. Nach oraler Aufnahme siedeln sie sich im Darm, seltener in anderen Organen, des Wirtes an.

Kokzidien:

Die Ansteckung erfolgt als Schmierinfektion mit den Ruhestadien der Kokzidien, aber auch durch Rohfleischfütterung infizierter Tiere. Die Erkrankung tritt vor allem in größeren Zuchten auf, häufig spielen symptomlose Ausscheider eine wichtige Rolle als Infektionsquelle.

Bandwürmer:

Übertragen werden Bandwürmer durch die Aufnahme infizierten Gewebes von Zwischenwirten, die mit Larvalstadien infiziert sind, diese wiederum infizieren sich durch die Aufnahme von Endwirten ausgeschiedenen Eiern. Als Zwischenwirte kommen, je nach Bandwurm, verschiedene Tierarten von Flöhen und anderen wirbellosen Tieren über Nagetiere bis zu Großtieren wie Schafen und Rindern in Frage. Zwischenwirte für die bei Hund und Katze relevanten Bandwurm-Spezies sind meist Flöhe, Fische, Nagetiere und Wiederkäuer.

Lungenwürmer:

Die Infektion der Hunde und Katzen erfolgt durch Aufnahme des dritten Larvenstadiums (L3) beim Fressen von infizierten Nackt- oder Gehäuseschnecken, die als Zwischenwirt fungieren, oder durch Aufnahme von larvenhaltigem Schneckenschleim. Die Larven dringen in die Darmwand des Hundes ein und gelangen via Lymph- und Blutsystem in die Lungenarterien, wo sie sich zu adulten Würmern entwickeln und Eier produzieren, die über das Blut in die Lunge transportiert werden. Im Lungengewebe schlüpfen die Larven aus und werden daraufhin hochgehustet, abgeschluckt und über den Kot ausgeschieden.